Öffentliche Versammlung
Obwohl Costa Rica oft als demokratisches Modell und als Vorreiter in Sachen Menschenrechte gefeiert wird, gibt es in dem Land nach wie vor gravierende Widersprüche. Indigene Gemeinschaften wie das Bribri-Volk kämpfen weiterhin gegen die Aneignung ihres Landes, den intensiven Extraktivismus und das Greenwashing durch multinationale Konzerne, oft unterstützt durch institutionelle Komplizenschaft.
Lesner Lazaro, Mitglied der Bribri-Gemeinschaft des Tuadiwak-Volkes und Sprecher des Selbstverwaltungsrates des Bribri-Volkes, wird in einer Veranstaltung, die dem Kampf der indigenen Völker gegen die Bedrohung ihrer Gebiete und ihrer Kultur gewidmet ist, über seine Erfahrungen aus erster Hand berichten.
Referent
Lesner Figueroa Lazaro - Bribri des Tuàdiwak-Clans und Sprecher des Selbstverwaltungsrates des Pueblo Bribri Ditsö Iríria Ajkönuk Wakpa
Das Treffen findet auf Spanisch statt und wird ins Italienische übersetzt.
Lesner Lazaro wird den Zuhörern die schwierige Reise des Bribri-Volkes zur Rückeroberung ihres Territoriums schildern, das illegal von multinationalen Unternehmen und Landbesitzern besetzt wurde. Dank der Entschlossenheit der Gemeinschaft ist es den Bribri gelungen, trotz unzähliger Hindernisse und persönlicher Risiken 70 % ihres angestammten Landes zurückzuerobern.
Während des Treffens wird Lesner auch über die strategische Allianz zwischen dem Volk der Bribri und COPINH sprechen, einer honduranischen Organisation, die von der bekannten Aktivistin Berta Cáceres gegründet wurde, die 2016 wegen ihres Kampfes für die Verteidigung von Territorial- und Umweltrechten ermordet wurde. Diese Zusammenarbeit ist ein Beispiel für die Solidarität zwischen den indigenen Völkern Lateinamerikas, die im Widerstand gegen Interessen vereint sind, die ihr Überleben bedrohen.
Abschließend wird Lazaro eine kritische Reflexion über die Rolle der costaricanischen Regierung anstellen, die international als Beispiel für Demokratie und die Achtung der Menschenrechte gilt, die sich aber nach seiner Aussage oft als Komplizin multinationaler Interessen erweist, die indigenen Gemeinschaften irreparablen Schaden zufügen.